Soja als Futtermittel
Die Zusammensetzung von Futter unterscheidet sich je nach Tierart, Nutzungsart sowie den am Betrieb vorhandenen Futterkomponenten. So erhält etwa ein Masthuhn ein anderes Futter als eine Milchkuh oder ein Schwein. Grundsätzlich sind die Rationen so gestaltet, dass sie einerseits bestmöglich den Bedarf der Tiere decken, andererseits ökonomisch möglichst effizient sind. Wie auch wir Menschen benötigen Tiere Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Eiweiß oder Fett. Ziel ist es, die zugeführten Nährstoffe entweder in Form von Fleisch anzusetzen oder beispielsweise in Milch umzuwandeln. Sojabohnen und deren Produkte werden in der Fütterung von Nutztieren als Eiweißlieferant eingesetzt.
„Soja ist in der Fütterung von Tieren ganz wichtig, weil Eiweiß ein wichtiger Baustein von Eiern, Fleisch und anderen tierischen Lebensmitteln ist. Wenn die Tiere kein Eiweiß zu sich nehmen, können sie auch kein Eiweiß bilden“, erklärt Walter Emathinger von Fixkraft Futtermittel.
Eiweiß besteht aus verschiedenen Aminosäuren. Unterschiedliche Pflanzen weisen sowohl eine andere Zusammensetzung als auch unterschiedliche Mengen der einzelnen Aminosäuren auf. Bei der Fütterung spielen die Menge sowie das Verhältnis dieser Aminosäuren zueinander eine entscheidende Rolle. Das Futter wird so gestaltet, dass der Bedarf der Aminosäuren wie auch der restlichen Nährstoffe wie etwa Fett, Energie oder Rohfaser gedeckt ist. Die Herausforderung dabei: die vorhandenen Aminosäuren optimal zu nutzen, damit so wenig wie möglich ausgeschieden wird. Enthält die Futterration beispielsweise wenig von der erstlimitierenden Aminosäure Lysin, können auch die restlichen Mengen der anderen Aminosäuren nicht genutzt werden und werden ausgeschieden.
Mittlerweile gibt es auch synthetisch hergestellte Aminosäuren, die einzeln und je nach Bedarf der Fütterung zugesetzt werden können. So ist eine noch genauere auf die Tiere abgestimmte Fütterung möglich. Synthetische Aminosäuren werden vor allem im Schweine- und im Geflügelbereich eingesetzt. Im Bio-Bereich sind diese allerdings nicht erlaubt.
Die Aminosäuren im Soja – sowohl die Menge als auch das Verhältnis – sind für Tiere sehr gut verwertbar, weshalb die Bohne vielen anderen pflanzlichen Eiweißfuttermitteln überlegen ist. Ein Nachteil sind die sogenannten antinutritiven Stoffe. Genau wie wir Menschen die Sojabohne nicht roh essen sollten, so können auch Nutztiere die Nährstoffe der rohen Sojabohne kaum aufnehmen. Die Erhitzung der Bohne ist deshalb unabdingbar. Außer bei Wiederkäuern: Rinder etwa sind dank ihres komplexen Verdauungstrakts in der Lage, auch die rohen Bohnen zu verdauen. Zudem wird die Bohne sehr selten in der ganzen Form verfüttert, sondern etwa zu Sojaextraktionsschrot oder Presskuchen weiterverarbeitet.
Soja in der Fütterung
Ungefähr 60 Prozent der in Österreich angebauten Sojabohnen landen in Futtermitteln. Hinzu kommen Nettoimporte von ungefähr 500.000 Tonnen Sojabohnen (genauer gesagt: Sojabohnen-Äquivalente errechnet aus ganzen Bohnen, Sojapresskuchen und Sojaextraktionsschrot). In den vergangenen Jahren wurde immer weniger Soja importiert. Gründe dafür sind der Einsatz von synthetischen Aminosäuren, der zunehmende Anbau in Österreich sowie die sogenannte bedarfsgerechte Phasenfütterung in der Geflügel- und Schweinemast.
Im Laufe der Mast verändern sich die Ansprüche an die Fütterung. Die meisten Betriebe passen das Futter zwei- bis viermal an den Bedarf der Tiere an. Diese mehrphasige Fütterung ist bezüglich der Futterverwertung am effizientesten und hat sogar einen positiven Effekt auf die Umwelt, da weniger Eiweißverluste auch weniger Ammoniakemissionen bedeuten. Ein Großteil des ungenutzten Eiweißes bauen Tiere zu Ammoniak ab.
Welche Nutztiere fressen Soja?
Soja wird eigentlich bei allen Nutztieren eingesetzt, wie beispielsweise beim Schwein oder bei der Legehenne. Doch auch Ziegen oder Fische können mit der Eiweißpflanze gefüttert werden. Der Anteil sowie die Verarbeitung des Soja-Futtermittels unterscheiden sich je nach Tier: Manche Branchen setzen auf gentechnikfreie Fütterung. Ebenso spielt der Soja-Import bei Futtermitteln eine große Rolle.
Branchenschätzungen zufolge landen etwa 50 Prozent des als Futtermittel benötigten Sojas in Schweinetrögen. Konventionelle Schweinemastbetriebe verfüttern überwiegend gentechnisch verändertes Soja (GVO) aus Übersee; Bio-Betriebe dürfen ihren Schweinen kein GVO-Soja verfüttern.
Die Geflügelbranche benötigt ungefähr 35 Prozent des Futtermittel-Sojas. Sie hat sich auf eine GVO-freie Fütterung geeinigt. Während in der Geflügelmast das Futter auch aus Übersee kommen kann, gehen Legehennen-Betriebe noch einen Schritt weiter und füttern ausschließlich europäisches Soja.
Zirka zehn Prozent des Sojas wird in der Rinderfütterung eingesetzt, wobei in der Rindermast hauptsächlich GVO-Soja und in der Milchviehfütterung GVO-freies Soja verfüttert wird. Bei Milchkühen spielt Soja aber eher eine untergeordnete Rolle. Während Kälber aufgrund ihres noch unausgebildeten Pansens die rohen Bohnen nicht vertragen, können diese bei Kühen beziehungsweise Rindern problemlos in Einsatz kommen. In der Praxis werden meist trotzdem die getoasteten Bohnen verfüttert, weil diese den Tieren besser schmecken.
Und schlussendlich werden die restlichen fünf Prozent des in Österreich verbrauchten Sojafutters an die unterschiedlichsten Tiere wie etwa Schafe und Ziegen verfüttert.
Wer frisst wie viel Soja?
Nicht nur die bereits erwähnte Phasenfütterung, sondern auch die betriebsindividuelle Rationsgestaltung erschweren eine generelle Aussage, wie viel Soja tatsächlich im Futter der Nutztiere enthalten ist. Der Anteil an Soja ist somit von Faktoren wie der Tierart, dem Alter der Tiere oder auch von den am Betrieb verfügbaren Futtermitteln abhängig. Wenn eine Bäuerin oder ein Bauer Soja oder andere Futterkomponenten zukaufen muss, dann spielt auch der Einkaufspreis eine Rolle.
Mit diesem Bewusstsein wagen wir trotzdem eine Annäherung an die Futterrationen:
Im Geflügelbereich macht Soja im Futter bis zu 22 Prozent aus. Allerdings ist hier zwischen den einzelnen Tieren zu unterscheiden: Hennen, die Eier produzieren, erhalten etwas weniger Soja als Tiere, die für ihr Fleisch gehalten werden. In der Geflügelmast ist außerdem eine Phasenfütterung verbreitet: Küken brauchen mehr Eiweiß (beispielsweise Soja), ältere Tiere mehr Stärke in Form von Mais. Auch Puten erhalten etwa alle drei Wochen eine andere Futtermischung. Zu Beginn der Mast ist der Sojaanteil höher und nimmt dann mit zunehmendem Alter ab.
Der Anteil von Soja als Haupteiweißquelle im Futter von Mastschweinen beträgt bis zu 20 Prozent. Hauptbestandteil des Schweinefutters in Österreich ist Mais, auch Gerste und Weizen spielen eine wichtige Rolle. Auch hier gilt: Je nach Alter der Mastschweine variiert der Eiweißbedarf und somit auch der Sojaanteil im Futter. Bei Ferkeln etwa wird ein Teil ihres Bedarfs auch durch tierische Komponenten wie Molkepulver gedeckt.
Bei Rindern ist der Sojaanteil im Futter am geringsten: lediglich bis zu fünf Prozent. Das liegt daran, dass Kühe und Rinder als Wiederkäuer vor allem Gras und Heu fressen. Soja dient neben Getreide als Kraftfutter. Milchkühe erhalten Kraftfutter als Ergänzung, um die Milchleistung halten zu können. Während Soja bei Milchkühen deshalb wenig bis kaum Bedeutung hat, dient dieses in der Rindermast häufiger als Eiweißquelle.
Welche Futtermittel aus Soja gibt es?
Sojabohnen werden nur selten als ganze Bohne verfüttert, meist werden sie zuvor auf irgendeine Art und Weise verarbeitet. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Soja-Futtermitteln. Die vier relevantesten sind die vollfette Sojabohne, das Sojaöl, der Sojaextraktionsschrot und der Sojakuchen. Die letzten zwei genannten Futtermittel sind mit oder ohne Schale der Sojabohne erhältlich. Die zurückbleibende Schale nennt sich Sojakleie und wird ebenfalls bei Bedarf an Nutztiere verfüttert. Die Sojakleie ist eine gut verdauliche Rohfaser und wird beispielsweise als Spezialfutter bei Ziegen eingesetzt.
In Österreich gibt es insgesamt über 2.200 registrierte Futtermittelunternehmen. Manche davon produzieren selbst, andere wiederum handeln nur. Ebenso gibt es solche die Ergänzungsfuttermittel, Alleinfuttermittel oder Mineralfutter oder nur zwei davon oder alle drei herstellen. Normalerweise verarbeiten oder handeln die Unternehmen sowohl mit GVO-freiem als auch mit GVO-Soja, um die verschiedenen Segmente bedienen zu können. Dabei wird besonderes Augenmerk daraufgelegt, dass diese beiden Arten nicht vermischt werden. Bereits eine geringe Menge an klassischem GVO-Soja ist in GVO-freiem Soja nachweisbar.
An erster Stelle steht das Toasten
Eine wichtige Behandlung auf dem Weg der Sojabohne zum Futtermittel ist das Erhitzen, damit sich die sogenannten Trypsininhibitoren (antinutritive Stoffe) abbauen. Diese verhindern die Nährstoffaufnahme, indem sie die Wirkung des körpereigenen Enzyms Trypsin hemmen, das Proteine in Aminosäuren aufspaltet. Dieser Prozess, den man Toasten nennt, ist eine Wissenschaft für sich: Werden die Bohnen zu stark erhitzt, können die Proteine geschädigt werden. Werden sie wiederum zu wenig erhitzt, bleiben die antinutritiven Stoffe erhalten. Es gibt verschiedene Toast-Verfahren, die sich unter anderem bezüglich der Temperatur unterscheiden. So werden die Bohnen auf zwischen 100 und 130 Grad erhitzt. Kurzum: Die Futterqualität ist stark von der richtigen Aufbereitung abhängig.
Vollfette Sojabohne
Die Sojabohne besteht aus dem Mehlkörper inklusive des Eiweißes (72 % der Masse), der Schale (ca. 8 %) und dem Öl (ungefähr 20 %). Das alles zusammen stellt die vollfette Sojabohne dar. Für Tiere wie etwa Schweine, die nur einen Magen haben, muss die Bohne getoastet sein – also hitzebehandelt. Meistens wird die Sojabohne auch noch geschrotet, nur selten landen sie als ganze Bohnen im Trog. Der wesentliche Unterschied zu den anderen Futtermitteln aus Soja ist, dass das Öl nicht entzogen wird. Dadurch handelt es sich bei der vollfetten Sojabohne um ein sehr eiweiß- und energiereiches Futtermittel. Die Fütterung hat direkte Auswirkungen auf das Endprodukt, weshalb sie eine wichtige Rolle spielt. In Österreich soll ein Stück Fleisch grundsätzlich möglichst wenig Fett beinhalten. Im asiatischen Raum wiederum ist eher fettes Schweinefleisch beliebt. Wie es der Name bereits sagt, beinhaltet die vollfette Sojabohne sehr viel Fett. Dieses wirkt sich auf die Fettzusammensetzung des Fleischstückes aus.
In Österreich wird die vollfette Sojabohne wenig eingesetzt, am ehesten bei Legehennen. In der Schweinemast beispielsweise wird aufgrund des geringeren Fettgehalts der Sojaextraktionsschrot bevorzugt.
Sojaöl
Wie es der Name bereits verrät, wird beim Sojaöl das Öl vom Mehlkörper getrennt. Dazu werden die Bohnen entweder durch Pressen oder Extraktion entfettet. Bei der Extraktion wird das meiste Öl mit Hilfe eines Lösungsmittels aus der Bohne herausgelöst.
Das Sojaöl wird entweder in Futtermitteln, Lebensmitteln oder auch in der Industrie verwendet – sei es für Biodiesel, Kosmetik oder als Schmiermittel. In Futtermitteln ist das Öl einerseits ein wichtiger Energieträger, andererseits ein guter Staubbinder, der kleinere Futterpartikel bindet und eine Staubwolke im Stall verhindert. Sojaöl hat einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die – anders als beim Menschen – zu Verdauungsstörungen führen können. Deshalb ist der Öl-Einsatz limitiert. Am ehesten wird es im Geflügelbereich eingesetzt: In der Mast von Hühnern dient das Öl als Energiequelle, bei Legehennen wiederum findet es aufgrund des relativ hohen Linolsäuregehalts Anwendung. Die Linolsäure ist nebst anderen Faktoren für die Größe des Eis zuständig.
Sojaextraktionsschrot
Der Sojaextraktionsschrot ist das am häufigsten eingesetzte Futtermittel und kann allen Nutztieren verfüttert werden. Bei der Extraktion wird das Öl aus der Bohne herausgelöst. Der feste Rückstand, der beim Extraktionsverfahren zurückbleibt, nennt sich Sojaextraktionsschrot. Bei der Extraktion bleibt nur rund ein Prozent Öl im Schrot zurück – dieses Verfahren ist also sehr effizient: Aus einem Kilogramm Sojabohnen ergibt sich rund 0,8 Kilogramm sehr eiweißreicher Extraktionsschrot.
Bevor das Öl aus der Bohne extrahiert wird, wird sie zerkleinert und flockiert. Teilweise wird sie auch geschält. Das Flockieren ist ein hydrothermisches Verfahren, um die Form zu verändern und die Verdaulichkeit zu verbessern. Die Extraktion erfolgt in der Regel mit Hexan. Hexan ist ein Lösungsmittel, das zu den Leichtbenzinen zählt. Es wird sowohl in der Futter- als auch in der Lebensmittelbranche eingesetzt – beispielsweise zur Gewinnung von Speiseöl. Dieses Lösungsmittel sorgt also dafür, dass der Großteil des Öls aus der Bohne gelöst wird. Durch heißen Wasserdampf und Druck wird es am Ende wieder aus dem Schrot herausgelöst. In einem weiteren Schritt wird der Schrot getoastet, damit sich die antinutritiven Stoffe abbauen.
Auf Bio-Betrieben darf kein Extraktionsschrot verfüttert werden, da das dabei verwendete Lösungsmittel namens Hexan nicht zugelassen ist. Der Sojaextraktionsschrot ist grundsätzlich in drei unterschiedlichen Eiweißstufen erhältlich: wenig, mittlerer und hoher Proteinanteil. Den Unterschied macht die rohfaserreiche Schale. Bleibt die Schale im Futter, ist der Eiweißanteil an der Gesamtmenge niedriger. Wird die Schale hingegen entfernt, ist das Eiweiß im Schrot konzentrierter. Für welchen sich die Bäuerinnen und Bauern entscheiden, ist unter anderem eine Frage des Preises: je höher der Eiweißanteil, desto höher der Preis.
Sojapresskuchen
Der Sojapresskuchen besteht aus dem Mehlkörper sowie weiteren festen Bestandteile, die beim Pressen zurückbleiben. Vor dem Pressen erfolgt das Toasten. Beim Pressen wird ungefähr die Hälfte des Öls aus der Bohne gewonnen, was rund zehn Prozent der Gesamtmasse der Bohne entspricht. Das ist wesentlich weniger als bei der Extraktion. Der Kuchen hat deshalb gewisse Nachteile, so können die verbleibenden ungesättigten Fettsäuren zu Durchfall bei den Tieren führen. Ein Vorteil des Presskuchens ist, dass er sowohl Energie als auch Eiweiß liefert. Außerdem hat er ein günstiges Aminosäuremuster. Der Kuchen sieht dem Schrot zwar sehr ähnlich, jedoch glänzt der Kuchen aufgrund des hohen Ölgehalts. Teilweise wird er auch mit anderen Futtermitteln zu Pellets gepresst.
Der Sojakuchen wird vor allem im Bio-Bereich eingesetzt.
Welche Eiweißalternativen gibt es in der Fütterung?
Soja ist eine wichtige Eiweißpflanze in der Fütterung von Nutztieren. Alternative Eiweißquellen können etwa Raps- oder Sonnenblumenextraktionsschrot sein. In der konventionellen Landwirtschaft werden außerdem synthetisch hergestellte Aminosäuren eingesetzt. Zuletzt können auch tierische Produkte, wie etwa Tiermehl und Insekten, Eiweiß zur Verfügung stellen – in der Praxis kommen diese aber noch kaum zum Einsatz.
Ebenfalls Einsatz in der Tierfütterung – genauer gesagt bei Milchvieh, Schweinen und Geflügel – finden sogenannte Trockenschlempen. DDGS (distillers dried grains with solubles) sind Nebenprodukte, die bei der Herstellung von Bioethanol anfallen. In Österreich werden für Bioethanol vor allem Weizen und Mais eingesetzt. Davon wird aber lediglich der Stärke- beziehungsweise Zuckeranteil verwendet, den getrockneten Rest nennt man Trockenschlempe. Diese Schlempe hat einen hohen Eiweiß- und Rohfasergehalt. Zudem ist sie durch die Trocknung ein lagerfähiges Futtermittel.
Weitere Eiweißpflanzen, die zur heimischen Eiweißversorgung beitragen, sind etwa Ackerbohnen, Erbsen oder Lupinen. Luzerne und Klee wiederum leisten insbesondere bei Wiederkäuern einen Beitrag zur Eiweißversorgung. Die meisten dieser genannten Alternativen haben in der Fütterung von Nutztieren allerdings eine untergeordnete Bedeutung – auch die Anbauflächen in Österreich sind sehr gering. Die österreichische Eiweißstrategie sowie entsprechende Zuchtprogramme sollen ihnen allerdings in den nächsten Jahren zu neuem Aufschwung verhelfen.
Die anderen Pflanzen haben Soja gegenüber gewisse Vor- und Nachteile. Bei Futtererbsen beispielsweise kann die gesamte Grünpflanze genutzt werden. Außerdem haben Erbsen den Vorteil, dass die für die Symbiose benötigten Knöllchenbakterien ausreichend in unseren Böden vorhanden sind. Im Unterschied zu Soja ist somit keine zusätzliche Beimpfung des Saatgutes notwendig. Geeignete Erbsensorten zu finden, ist allerdings nicht so leicht wie bei Soja. In Österreich sind derzeit nur etwa zehn Sorten registriert – bei Soja sind es über 80.
Anders als Soja sind etwa Luzerne oder Klee nicht nur in Reinsaat, sondern häufig auch in Mischungen mit Futtergräsern, als Komponenten in Grünlandmischungen oder im mehrjährigen Feldfutterbau anzutreffen. Bei Luzerneheu ist die Zusammensetzung der Aminosäuren für andere Nutztiere nicht optimal, weshalb es in erster Linie bei Rindern eingesetzt wird. Viele Kleearten wiederum sind unter anderem ein wichtiger Bestandteil von Grünland.