…über die Herausforderungen auf dem Feld…
Soja ist im Vergleich zu anderen Ackerkulturen eine relativ leicht zu handhabende Kulturpflanze – sie wächst verlässlich, hat nur wenige Feinde und braucht kaum Dünger. Das ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Anbauflächen bisher gering waren. Nichtsdestotrotz sind einige Maßnahmen zu berücksichtigen.
Herausforderung Unkraut
Beim Pflanzenschutz sind drei Faktoren relevant: Unkraut, Krankheiten sowie tierische Schädlinge. Fraßfeinde sowie Krankheiten, abgesehen von ein paar Ausnahmen, sind derzeit bei Soja kaum bedrohlich.
Die Unkrautbekämpfung hingegen ist eine Herausforderung. Da die Pflanze zu Beginn ihres Lebens langsam wächst, reagiert sie empfindlich auf Konkurrenz. Insbesondere im biologischen Anbau kann der Faktor Unkraut ein Problem darstellen und sogar zu Totalausfällen führen, wie Wolfgang Kastenhuber von der Landwirtschaftskammer erklärt: „Der Unkrautbestand bei Bio kann entgleiten, so dass man das Sojafeld schlussendlich nicht mehr ernten kann. Normalerweise ist aber das Unkraut mit mechanischen Methoden gut in den Griff zu bekommen.“
Es ist deshalb wichtig, Unkräuter wie Gänsefuß, Distel oder Ambrosia schon vor der Aussaat zu bekämpfen. Grundsätzlich ist es für den Sojaanbau sinnvoll, ein Feld mit geringerem Unkrautdruck auszuwählen.
Im Bio-Bereich werden Unkräuter mechanisch mit Striegel und Hacke bekämpft – die Anwendung von Herbiziden ist nicht erlaubt. Wegen des langsamen Wachstums von Soja, müssen Bio-Bäuerinnen und -Bauern ihre Felder mehrmals mit den entsprechenden Maschinen befahren. Um das Hacken zu erleichtern, ist eine gerade Anbaureihe wichtig, sodass das Gerät möglichst keine Sojapflanzen ausreißt, sondern nur Unkraut. Anfangs striegeln die Bäuerinnen und Bauern meist, wenn die kleinen Sojapflanzen noch nicht sichtbar aus dem Boden sprießen. Diese Methode nennt sich Blindstriegeln. Wenn sich die ersten Blätter gebildet haben, kann wieder gestriegelt werden. Danach wird neu aufkommendes Unkraut mit der Hacke bekämpft.
Die mechanische Unkrautbekämpfung ist auch im konventionellen Anbau möglich. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Pflanzenschutzmittel gegen Unkräuter auszubringen. Diese werden dann meist einmal vor dem sogenannten Auflaufen ausgebracht, also wenn die Samen unter der Erde bereits gekeimt sind, die jungen Pflanzen aber noch nicht sichtbar sind. Falls bei dieser ersten Unkrautbehandlung nicht alle oder zu wenige Unkräuter erfasst wurden, kann das Feld mit bereits sichtbaren Pflänzchen erneut behandelt werden. Allerdings sind die Bäuerinnen und Bauern bei der Wahl der Mittel zu diesem Stadium eingeschränkter.
Je größer die Sojapflanzen werden, desto mehr bedecken ihre Blätter den Boden. Ab dem sogenannten Reihenschluss berühren sich die Pflanzen zweier benachbarter Reihen und bedecken den Boden nahezu vollständig. Ab diesem Zeitpunkt ist das Wachstum der Unkräuter erschwert – vor allem aus Mangel an Licht.
Glyphosat
Entscheidet eine konventionelle Bäuerin oder ein konventioneller Bauer in diesem Jahr Soja anzubauen, dann gibt es folgende Möglichkeiten: Vor der Aussaat der Sojabohnen kann sie oder er das Feld entweder mit mechanischen Methoden oder mit einem chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel behandeln. Ein mögliches Pflanzenschutzmittel ist Glyphosat, das vor allem bei starkem Druck von nur schwer zu bekämpfenden Unkräutern eingesetzt wird. Im Bioanbau ist Glyphosat verboten, dort werden die Zwischenfrüchte mechanisch in den Boden eingearbeitet. Dies wird immer häufiger auch im konventionellen Anbau gemacht.
Die sogenannte Vorsaatbehandlung mit Glyphosat spielt in Österreich bei Soja, aber auch bei Mais oder Zuckerrüben eine wichtige Rolle. Damit werden die auf dem Feld vorhandenen Unkräuter abgetötet und der Boden für die nächste Kultur vorbereitet. Auch die möglicherweise noch vorhandene Gründüngung kann mit Glyphosat behandelt und zum Absterben gebracht werden. Der Wirkstoff kommt somit nur mit den Pflanzen in Kontakt, die bereits auf dem Feld sind und nicht direkt mit der Sojapflanze.
Die Verwendung von Glyphosat hierzulande unterscheidet sich damit wesentlich von der in anderen Ländern, in denen gentechnisch veränderte Sojasorten angebaut werden. Die GVO-Sorten sind Glyphosat-resistent, weshalb das Mittel direkt auf die Sojapflanzen ausgebracht werden kann.
Krankheiten und Schädlinge
Soja ist generell eine widerstandsfähige Kultur. Trotzdem gibt es einige Krankheiten und Schädlinge, die der Pflanze schaden können und sich negativ auf den Ertrag auswirken können. Sowohl im Bio- als auch im konventionellen Anbau sind wenige Fungizide gegen pilzliche Schaderreger zugelassen, diese werden in der Praxis aber kaum eingesetzt. Die relevantesten Krankheiten bei Soja sind:
Je nach Jahr und Standort können auch Schädlinge beim Sojaanbau eine Rolle spielen. Tierische Schaderreger können mit biologischen und/oder synthetischen Mitteln bekämpft werden. Dieser Einsatz ist aber meist nicht notwendig, weil die Schäden in Österreich noch gering sind. Das sind die relevantesten Schädlinge bei Soja: