Soja aus Österreich
Der Sojaanbau wird oft mit Regenwaldrodung, hohem Pestizideinsatz und gentechnisch veränderten Pflanzen in Verbindung gebracht. Doch der österreichische Anbau von Soja hat mit all dem wenig am Hut. Im Gegenteil: Der Sojaanbau hierzulande kann sogar ökologische Vorteile mit sich bringen.
Außerdem landen rund vier Fünftel der weltweiten Soja-Ernte als Tierfutter im Trog. Lediglich ein Fünftel kommt als Lebensmittel auf den Markt. Insbesondere Schweine und Geflügel werden mit den eiweißreichen Bohnen gemästet. Doch auch in diesem Bereich sieht die Lage in Österreich anders aus: Rund 40 Prozent des hierzulande angebauten Sojas wird direkt zu menschlicher Nahrung verarbeitet – 60 Prozent landet in den Trögen vor allem von Geflügel.
Landet die Bohne nun hauptsächlich im Futtertrog oder im Supermarkt? Vielfach ist es ein „sowohl als auch“. Wird die Bohne verarbeitet, entsteht zweierlei: das Sojaöl und der feste, eiweißhaltige Bestandteil. Das Sojaöl findet vor allem in der Lebensmittelproduktion Verwendung – zu einem weit geringeren Anteil auch in der Industrie. Der sogenannte Extraktionsschrot oder Presskuchen hingegen wird meist Nutztieren verfüttert, auch wenn er für die Lebensmittelherstellung grundsätzlich geeignet wäre.
Und zuletzt dient Soja immer mehr als Fleischalternative in der Ernährung. Die starke Verarbeitung der Bohnen zu Pattys, Würsten oder anderen Produkten braucht viel Energie. Jedoch sind lange nicht alle Produkte aus Soja hochverarbeitet – ganz im Gegenteil: Etwa Tofu oder Sojadrink lassen sich mit einfachen Mitteln herstellen.
Auf unseren Seiten erfährst du alles zu dieser vielfältig einsetzbaren Hülsenfrucht.
Heiß diskutierte Themen
Die Sojapflanze gehört zu den ersten landwirtschaftlichen Kulturpflanzen, die mittels gentechnischer Züchtungswerkzeuge verändert wurden. Seit Mitte der 1990er-Jahre wachsen sie vor allem in Nord- und Südamerika und landen unter anderem in den Futtertrögen österreichischer Mastschweine.
Beim Anbau in Südamerika werden Sojabohnen unter anderem auch auf Feldern angebaut, die erst in jüngster Vergangenheit durch die Umwandlung von Savanne oder Regenwald entstanden sind. Dies bringt enorme Auswirkungen für die Biodiversität und das Weltklima mit sich.
> Erfahre mehr über den internationalen AnbauSoja wird nicht nur zur menschlichen Ernährung eingesetzt, sondern landet auch in den Futtertrögen von Nutztieren. Schweine, Hühner und auch Rinder bekommen die eiweißhaltigen Bohnen. Diskutiert wird, ob es sinnvoll ist, Bohnen, die eigentlich direkt von Menschen verzehrt werden können, an Tiere zu verfüttern.
Laut EU-Recht dürfen pflanzenbasierte Milchalternativen nicht als „Milch“ bezeichnet werden, sondern nur die weiße Flüssigkeit aus den Eutern von Kuh, Schaf, Ziege oder Stute. So kommt es, dass Herstellerinnen und Hersteller ihre Soja-„Milch“ meistens als Sojadrink bezeichnen. Dasselbe gilt übrigens für Joghurt, Käse und andere Milchprodukte.
> Erfahre mehr über die Bezeichnung von pflanzenbasierten DrinksDie Herkunft von Sojabohnen und aus diesen hergestellten Produkten muss nicht gekennzeichnet sein. Ausnahmen bilden freiwillige Angaben des Herstellers und der Herstellerin sowie Bioprodukte.
Während Produkte aus Kuh-, Schaf- oder Ziegenmilch einen ermäßigten Steuersatz von zehn Prozent haben, sind pflanzenbasierte Drinks mit 20 Prozent besteuert.
> Erfahre mehr über die unterschiedlichen Mehrwertsteuersätze
Phytoöstrogenen wird nachgesagt, dass sie verweiblichen oder sogar das Risiko von Brustkrebs erhöhen. Studien sind diesen Mythen auf den Grund gegangen. Eins vorweg: Phytoöstrogene können in vielerlei Hinsicht positive Auswirkungen auf unseren Körper haben.