Weitere Schaderreger
Der Falsche Mehltau und die Schwarzfäule sind typische Krankheiten im Salatanbau. Beide Krankheiten befallen vor allem jene Blätter, die sich in Bodennähe befinden. Fungizide wirken gegen Pilze, die dem Salat schaden. Wie oft ein Mittel eingesetzt wird, hängt stark von der Salatart ab.
Zu viel Kälte oder Hitze, zu viel Trockenheit oder Niederschlag - das alles schadet dem Salat. Ganze Reihen an Salatpflanzen können durch Wetterextreme unbrauchbar werden. Der Salatbauer kann zum Beispiel den Zeitpunkt des Setzens nach der Wettervorhersage wählen. Da er aber regelmäßig setzen muss, ist die Flexibilität in diesem Bereich beschränkt und der Bauer muss auf gutes Wetter hoffen. Hagel, aber auch sehr starker Regen, können die Ernteerträge ganzer Felder vernichten und so die Salatpflanzen massiv schädigen und unverkaufbar machen. Die Bauern können für solche Fälle eine Versicherung abschließen. Teilweise werden im Salatanbau auch Hagelnetze eingesetzt.
Pflanzenschutz
Da die Zeit vom Setzen bis zur Ernte sehr kurz ist und die Bauern eine Wartefrist zwischen Behandlung und Ernte einhalten müssen, können sie nur in einem kurzen Zeitraum chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel einsetzen. Unabhängige Kontrollstellen überprüfen Böden bei den Bauern und den Salat im Handel auf Pestizidrückstände. Wie viele Rückstände enthalten sein dürfen, ist gesetzlich limitiert. Meist produzieren die Bauern so, dass sie auch den strengeren Höchstwerte der Sonderprogramme des Lebensmitteleinzelhandels einhalten können. Bio-Bauern dürfen keine Pestizide einsetzen.
> HINTERGRÜNDE: Chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel
Pflanzenschutz beginnt schon bei der Sortenwahl. Sorten, die gegen Schaderreger resistent sind, beugen Schäden im Anbau vor. Für den Bio-Anbau gibt es auch eine Reihe zugelassener Pflanzenschutzmittel, aber keine chemisch-synthetischen. Gegen verschiedene Schädlinge wie Blattläuse und den Falschen Mehltau können sowohl biologische als auch konventionelle Bauern beispielsweise die Schmierseifenlösung Neudosan einsetzen.
Unkraut
Die Konkurrenz um Nährstoffe, Platz und Licht ist groß. Salatbauern halten zu ihren Pflanzen und bekämpfen deren Konkurrenten, das so genannte Unkraut. Dessen Vernichtung kann mit einem Herbizid oder mit Handarbeit erfolgen. Herbizide sind chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel, die Unkraut vernichten.
Wie bei allen Pestiziden sind nur jene zugelassen, die einem langwierigen Verfahren unterzogen worden sind. Wenn konventionelle Salatbauern ein Herbizid einsetzen, dann meist unmittelbar nach dem Setzen der Salatpflanzen. Sie vernichten so gleich die Konkurrenz für die kleinen Pflänzchen. Daneben gibt es noch eine Reihe mechanischer Maßnahmen. Besonders Bio-Bauern müssen auf Alternativen zur Unkrautbekämpfung setzen. Es gibt Landmaschinen, die eine dünne Schicht Boden zwischen den Salatreihen auflockern. Das Unkraut verliert den Halt und stirbt ab. Zwischen den Salatpflanzen wird das Unkraut mit der Hand oder einer Hacke entfernt. Das ist ein Hauptgrund dafür, dass der Bio-Anbau wesentlich mehr menschliche Arbeitskraft erfordert als der konventionelle.
Bio-Anbau
Rein optisch unterscheidet sich ein Bio-Salatfeld auf den ersten Blick nicht von einem konventionellen. Es sind viele verschiedene Maßnahmen, die den Bio-Anbau ausmachen und einen Verzicht auf Mineraldünger und chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel ermöglichen. Zum Beispiel wehren viele Bio-Bauern mit Knoblauchextrakt Blattläuse ab. Leguminosen und eine besonders vielfältige Fruchtfolge bereiten den Boden auf den Salatanbau vor. Tiermist und Kompost liefern Nährstoffe. Auch konventionelle Bauern führen einige dieser Maßnahmen durch, auf die ihre Bio-Kollegen setzen. Bio-Salate brauchen vom Setzen bis zum Ernten grundsätzlich eine Woche länger. Der Arbeitsaufwand ist ungleich höher, weil Maßnahmen wie das Unkraut entfernen händisch gemacht werden.