Was ist Dinkel?

Dinkel ist kein Vorfahre des Weizens, sondern aus der Kreuzung von Emmer und Weizen entstanden. Dinkel gewinnt vor allem in der extensiven Landwirtschaft an Bedeutung und hat vor allem durch den Bio-Boom im Ackerbau an Bedeutung gewonnen. Dinkel ist anspruchsloser als Weizen und wird daher in rauen Lagen Europas wegen seiner Robustheit und Winterhärte geschätzt. Selbst auf Schotterböden sind Erträge zwischen drei und vier Tonnen pro Hektar möglich. Daher finden sich Dinkelfelder oft dort, wo sich Weizen nicht mehr anbauen lässt.

Im Unterschied zu Weizen und Roggen ist das Dinkelkorn von der sogenannten Spelze umgeben. So ist vor der Verarbeitung immer die Spelze zu entfernen. Das machen spezielle Schälmaschinen. Die anfallenden Spelzen kann man als Einstreu, Futter oder Polsterbefüllung nutzen. Gesät wird der Dinkel mit der Spelze – das von Natur vereinte Paar wird gemeinsam in den Boden gesteckt.

Dinkelmehl versus Weizenmehl

Der europäische Dinkel ist kein Vorfahre des Weizens, sondern eine Kreuzung aus Emmer mit Weichweizen. Dinkel unterscheidet sich vom Weizen durch längere Strohhalme und die Spelze, einer starken schützenden Umhüllung des Korns. Die Backqualität von Dinkel unterscheidet sich von der des Weichweizens. Dinkel hat zwar sehr hohe Proteinwerte, allerdings sind Dinkelgebäcke hinsichtlich ihres Volumens und Aussehens nicht mit Weizengebäcken vergleichbar. Deswegen werden Dinkelbackwaren meistens nicht aus reinem Dinkelmehl, sondern aus Mischmehlen von Weizen und Dinkel hergestellt. Wer Dinkelgebäck draufschreibt, muss aber auch mindestens 60 Prozent Dinkelmehl verwenden. 

Getreide, das fast nichts umhaut

Beim Dinkel gibt es nur wenige Krankheiten, anfällig ist der Dinkel aber sehr stark auf Gelbrost. Der Gelbrost ist eine Pilzerkrankung, die die auf den Blättern gelbe Pusteln bildet und der Pflanze Nährstoffe entzieht. Da Dinkel hauptsächlich in der Bio-Landwirtschaft angebaut wird und dort chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel verboten sind, werden keine Fungizide, Insektizide oder Herbizide eingesetzt. Gegen das Unkraut wendet der Biobauer eine mechanische Methode an, die als Striegeln bezeichnet wird. Dazu durchkämmt ein Gerät mit Zinken den Acker und reißt dabei die noch kleinen Unkräuter aus oder verschüttet sie mit Erde. Wichtig ist, diesen Vorgang dann durchzuführen, wenn das Unkraut noch sehr klein ist, damit er auch wirksam ist. Gestriegelt wird im Herbst, meistens zwei Mal. Der konventionelle Landwirt darf neben Bodenbearbeitungsmaßnahmen im Herbst vorm Anbau auch Herbizide gegen das Unkraut einsetzen.

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