Wie ist Salz entstanden?
Vor mehr als 250 Millionen Jahren hat sich Salz durch die Bildung von Barren, also Erhebungen des Meeresbodens, an Land abgelagert. Auf diese Weise gelangte das Salz, das wir heute essen, in die Berge des Salzkammerguts in Österreich. Diese Theorie nennt man „Barren-Theorie“. Sie wurde von Carl Ochsenius (1830-1906) in seinem Buch “Die Bildung von Steinsalzlagern und ihrer Mutterlaugensalze'" beschrieben und ist bis heute gültig.
Phase 1: Das Salzkammergut unter dem Meer
Vor mehreren hundert Millionen Jahren befand sich das heutige Salzkammergut in Österreich unter dem Meer. Dieses Meer entstand durch das Zerbrechen des Riesenkontinents „Pangäa“. Zwischen den neuen Kontinenten hatte sich das sogenannte Thetys-Meer ausgebreitet und erstreckte sich von den Pyrenäen über die Alpen, Karpaten und den Himalaya bis Neuguinea.
Phase 2: Salz lagert sich ab
Durch das Heben und Senken des Meeresbodens bildeten sich sogenannte Barren oder Untiefen. So entstanden Becken, in denen sich Salzwasser sammelte. Da diese noch mit dem offenen Meer verbunden waren, konnte laufend neues salzhaltiges Wasser nachströmen. Mit der Zeit verdunstete nach und nach das Wasser. Stoffe lagerten sich aufgrund ihres unterschiedlichen Lösungsverhaltens in Schichten ab. Diese setzten sich in dieser Reihenfolge von der ersten bis zur letzten Schicht ab:
- Kalk
- Gips-, Dolomit- und Anhydrit
- Natriumchlorid, also Kochsalz
- Edelsalze wie etwa Kalium- oder Magnesiumchlorid
Phase 3: Völlige Austrocknung der Schichten
Im Laufe der Zeit wurden die Becken vom offenen Meer getrennt. Man geht davon aus, dass Verschiebungen der Platten zu einer Hebung des Meeresbodens führten. Aber auch das Absinken des Meeres könnte ein Grund dafür sein, dass die entstandenen Salzlager austrocknen konnten. In den folgenden Millionen Jahren überlagerten schließlich Sand- und Tonschichten die Salzschichten.
Phase 4: Überflutung des Salzkammerguts
Vor etwa 240 Millionen Jahren wurde das Gebiet des heutigen Salzkammerguts nochmal vom Meer überflutet. Es lagerten sich Kalk- und Dolomit-Schichten ab. Sogar riesige Korallenriffe entstanden an manchen Stellen.
Phase 5: Das Haselgebirge entsteht
Am Ende des Erdmittelalters, also vor etwa 60 Millionen Jahren, falteten sich die Gesteinsschichten. Die weichen Salzschichten im Inneren wurden dabei gepresst, gekippt, gefaltet und zerbrochen. Andere Gesteinsschichten überlagerten die Salzablagerungen oder durchmischten sich mit ihnen. Die Alpen und damit auch das sogenannte Haselgebirge entstanden. Dieses hat einen Salzgehalt von 20 bis 70 Prozent, an manchen Stellen im Bergkern sogar bis zu 98 Prozent.
Bis heute bewegt sich das Haselgebirge und ist Stätte des heutigen Salzbergwerks in Österreich.