Nur jeder dritte in Österreich gegessene Paprika wird auch hierzulande geerntet. Paprika wird vor allem im Osten und Südosten Österreichs angebaut. Das Burgenland liegt mit 44 Prozent der gesamtösterreichischen Produktion vorne, gefolgt von Wien und Niederösterreich. Die oft auf Paprika spezialisierten Gärtner greifen auf eine fundierte Ausbildung zurück.
Paprika wird auch in Österreich zum überwiegenden Teil im geschützten Anbau produziert unter Glas oder Folie. Die größten Mengen fallen im intensiv genützten, erdelosen Glashaus an, wo nach dem sogenannten holländischen System produziert wird. Der Freilandanbau verteidigt seine drei-Prozent-Nische an den wärmsten Orten Österreichs wie dem burgenländischen Seewinkel. Pflanzenschutz, Düngung und fallweise Fruchtfolge erfolgen je nach Anbausystem unterschiedlich.
Der Paprika hat eine lange Züchtungsgeschichte. Heute liegt die Züchtung wie bei den meisten beliebten Gemüsen in der Hand weniger international agierender Zuchtunternehmen. Holland ist auch in der Paprika-Züchtung europaweit führend. Aber auch kleine heimische Zuchtunternehmen behaupten sich am Markt. Diese bedienen vor allem die Nische Freilandanbau, Direktvermarktung und den privaten Gärtner.
Paprikapulver ist ein Gewürz, das aus der traditionellen österreichisch-ungarischen Küche nicht wegzudenken ist. Gewonnen wird das Pulver aus getrockneten und gemahlenen Gewürzpaprika. Diese wachsen für den heimischen Markt zumeist nicht in Österreich selbst sondern in Ungarn und zunehmend auch in Spanien und dort im Freiland. Paprikapulver wird in fünf Qualitätsstufen eingeteilt und war immer wieder Opfer von sogenanntem "Food fraud". Darunter versteht man die betrügerischen Beimengungen von unerlaubten Substanzen zur Farbauffrischung.
Paprika wird ausschließlich händisch geerntet. Die dabei anfallende Arbeit macht etwa zwei Drittel der gesamten Kulturarbeit aus. Der durchschnittliche Ertrag fällt bei den verschiedenen Anbausystemen sehr unterschiedlich aus. Während der sogenannte Tricolore ganz klar das Supermarktangebot beherrscht, tobt sich der Paprika in seiner Vielfalt eher in der Direktvermarktung aus. Eingelegter und dadurch länger haltbarer Paprika kommt zumeist nicht aus österreichischer Produktion.