Aussortieren

Seit den 1980er-Jahren werden Kartoffeln, die für den Lebensmittelhandel bestimmt sind, gewaschen. Davor waren optische Merkmale noch weniger heikel, weil schwerer erkennbar.

Zwei Drittel der Speisekartoffeln werden gegessen, ein Drittel wird aussortiert. Hauptgründe dafür sind optische Mängel, Beschädigungen und ungeeignete Größe. Je nachdem, wie grob die Mängel sind, werden die aussortierten Kartoffeln zu Stärke verarbeitet oder kommen in die Biogasanlage. 2018 trat der Drahtwurm besonders stark auf und beschädigte viele Kartoffeln. Rund 25 Prozent der Ernte fielen durch den Drahtwurm aus, auf manchen Feldern sogar 100 Prozent.

> Drahtwurm

Rückstände von Lagergas

Rückstände von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln auf Kartoffeln müssen unter den gesetzlichen Grenzwerten liegen. Das Lagergas Chloropham etwa ist in Österreich jedoch nicht mehr zugelassen.

> Gas verhindert, dass Kartoffeln austreiben

Bedeutung von Bio, Regionalität und Fertigprodukten

Geschälte Kartoffeln in Maschine | © Land schafft Leben

Kartoffeln gehören zu jenen Lebensmitteln, bei denen den Österreichern Regionalität besonders wichtig ist. Das ergab zumindest die laufende Marktanalyse RollAMA. Kartoffeln sind in diesem Ranking auf Platz sechs, hinter Rind-und Kalbfleisch, Eiern, Brot und Gebäck, Hühnerfleisch und Schweinefleisch. Die Bedeutung von Bio steigt. 2021 waren knapp über 22 Prozent der über den Lebensmitteleinzelhandel gekauften Kartoffeln aus biologischer Landwirtschaft, 2016 war der Anteil noch einstellig. Der Trend zu Fertigprodukten wirkt sich auch auf die Kartoffel aus. Mehr als die Hälfte der Haushalte kauft Tiefkühlprodukte, in denen Kartoffeln eine wichtige Zutat sind. 60 Prozent der Ausgaben für Kartoffelprodukte entfallen auf Pommes.

Verarbeitung zu Chips, Pommes und Co

So werden Chips erzeugt

Chips auf Fließband | © Land schafft Leben

Für die Chipsproduktion werden eher runde Kartoffeln benötigt. Kartoffeln schälen, aussortieren, schneiden, gründlich waschen, in Öl frittieren, würzen, salzen, verpacken und schon sind die Chips fertig. Der Verein für Konsumenteninformation VKI veröffentlichte zur Fußball-EM 2016 einen Knabbergebäck-Test.

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So werden Pommes erzeugt

Personen kontrollieren Pommes | © Land schafft Leben

Zehn bis elf Zentimeter lange Kartoffeln braucht die Pommesproduktion. Alles was abfällt - Erde, Steine, Schalen und unbrauchbare Kartoffeln und Kartoffelreste - wird auf verschiedene Arten verwertet, vom Wegebau bis zur Röstiproduktion. Die Kartoffeln werden sortiert und nach dem gewünschten Stärkegehalt selektiert. Dampf löst die Schale, die von selbst abfällt. Im Wasserstrom werden die Kartoffeln geschnitten. Die Pommes werden sortiert, einzelne Schadstellen herausgeschnitten. Dann werden sie blanchiert, frittiert, tiefgekühlt und verpackt. In zwei Stunden werden Kartoffeln so zu Pommes. Wie in der Chipsproduktion ist der Acrylamid-Gehalt ein Thema. Das Bewusstsein dafür stieg in den vergangenen Jahren, nicht nur durch eine neue EU-Verordnung.

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