Kartoffeln in Österreich
Die meisten Kartoffeln kommen aus Asien und Europa. Im Länderranking liegen die bevölkerungsreichsten Länder China und Indien vorne. Pro Einwohner erzeugen wir Europäer mit Abstand die meisten Kartoffeln.
Die weltweite Pro-Kopf-Erzeugung liegt bei rund 48 Kilo pro Jahr. In der EU wurden 2016 etwas mehr Kartoffeln erzeugt als die Bevölkerung konsumierte. Die Unterschiede zwischen den Hektarerträgen waren groß. Rumänien erntete 2022 rund 17 Tonnen pro Hektar, während Deutschland und die Niederlande auf über 42 Tonnen kamen. Österreich verzeichnet in dieser Statistik einen Hektarertrag von rund 34 Tonnen im Jahr 2022. Belgien und Luxemburg sind führend in der Verarbeitung, haben aber eher geringe Anbauflächen. Die Menschen in Zypern verbrauchen die meisten, jene in Bulgarien die wenigsten Kartoffeln und Kartoffelprodukte in der EU.
Österreich gehört - anders als die vielen landestypischen Gerichte vermuten lassen - nicht zu den EU-Ländern mit dem größten Hunger auf Kartoffeln. Mit steigendem Wohlstand geht der Trend im Konsum in der EU seit den 1990er-Jahren in Richtung verarbeiteter Kartoffeln und weniger Frischware. Der österreichische Pro-Kopf-Nahrungsverbrauch exklusive Kartoffeln für die Stärkeproduktion lag 2021/22 laut Statistik Austria bei rund 53 Kilo. Rechnet man den Verbrauch der Stärkeindustrie für die Lebensmittelproduktion dazu, kommt man auf rund 54 Kilo.
Österreich versorgt sich zu 86 Prozent selbst mit Kartoffeln. Im Vergleich zu anderen Gemüsearten wie etwa dem Paprika oder der Tomate ist der Selbstversorgungsgrad verhältnismäßig hoch. Der Kartoffelbedarf - die Inlandsverwendung - setzt sich zusammen aus dem Bedarf für Futter, Saat, menschliche Nahrung und Stärkeindustrie sowie aus Verlusten. Wein- und Waldviertel sind die bedeutendsten Kartoffelanbauregionen Österreichs. Die Weinviertler Bauern erzeugen vorwiegend Kartoffeln für den Verkauf als Frischware und für die Verarbeitung zu Kartoffelprodukten. Im Waldviertel werden eher Stärkekartoffeln und Kartoffeln für die Saatgutvermehrung angebaut. Österreichs Bio-Kartoffel-Anteil ist wie bei vielen anderen landwirtschaftlichen Kulturen eine Besonderheit. Da die Österreicher nicht so viele Bio-Kartoffeln kaufen wie angebaut werden, wird etwa die Hälfte der Bio-Ernte exportiert.
