Was sind Karotten?
Die Karotte gehört zu den Doldengewächsen. Eine Dolde ist ein schirmähnlicher oder büscheliger Blütenstand. Mit diesem würde sich die Karotte vermehren. Doldengewächse sind auch Koriander, Kümmel und Fenchel. Diese verzehren wir vor allem wegen ihrer ätherischen Öle. Die Karotte ist eine Ausnahme unter den Doldengewächsen, weil wir ihre kohlenhydrathaltige Wurzel essen. Daher gehört sie auch zum Wurzelgemüse. Die Wurzel der Karotte kann man auch als Rübe bezeichnen.
Ursprünglich war die Karotte gelb oder violett. Erst durch die Züchtung entstand die orangene Farbe, mit der wir die Karotte heute verbinden. Erste orangefarbene Karottentypen waren Long Orange und Horn, heute wird in Europa der Nantes-Typ am häufigsten angebaut.
UNTERSCHEIDUNG IM REGAL
Im Regal können Konsumenten frische Karotten nach folgenden Merkmalen unterscheiden:
- Herkunftsland, ev. auch Region, zum Beispiel Marchfeld
- aus konventioneller oder biologischer Landwirtschaft
- Farbe: Orange, Gelb, Violett, weitere
- Handelsklasse: 1 oder 2
- Karotten ohne Laub in der Verpackung oder Karotten mit Laub
Nicht angegeben sind unter anderem:
- Sorte und Typ
- Herkunft des Saatguts
- Hybrid-Saatgut oder samenfeste Sorte
- Ort und Methode der Züchtung
- genauer Erntezeitpunkt (lässt sich bei Frühkarotten rückschließen)
Bio-Karotten
Chemisch-synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel sind im Bio-Anbau ausnahmslos verboten. Das Saatgut muss nur dann Bio sein, wenn es in Bio-Qualität ausreichend am Markt vorhanden ist. Das Saatgut darf keinesfalls mit Pestiziden vorbehandelt sein. Hybridsorten sind erlaubt, mit Ausnahme von CMS-Hybriden, die mit einem speziellen Verfahren der Sterilisation gezüchtet werden. Maßnahmen zur nachhaltigen Bodenqualität, die auch konventionelle Karottenerzeuger durchführen, sind bei Bio verpflichtend: Fruchtfolge, schonende Bodenbearbeitung und die Verwendung einer vitalen und widerstandsfähigen Sorte.
In den Regalen des Lebensmitteleinzelhandels liegen Karotten, die noch knackig sind. Zuhause können sie mit der Zeit biegsam werden oder austrocknen. Dann sind sie noch als Suppengemüse geeignet. Abweichungen von der Standardform wie zum Beispiel mehrere Beine können eine Karotten in der Handelsklasse abwerten, wirken sich aber nicht zwingend auf die Qualität aus.
> Ausschüsse entlang der Wertschöpfungskette
> Ressourcenverbrauch aufgrund vermeidbarer Lebensmittelverluste
Manche Lebensmitteleinzelhändler, Verarbeiter und Bauern setzen Programme um, die einzelne Punkte strenger regeln als das Gesetz. Sie legen zum Beispiel eigene Grenzwerte für Rückstände von Wirkstoffen von Pflanzenschutzmitteln fest.
Nach dem Einkauf gibt man die Karotten am besten aus der Verpackung und legt sie ungewaschen ins Gemüsefach des Kühlschranks. Beim Waschen geht die natürliche, schützende wachsartige Schicht verloren. Optimal wäre eine Aufbewahrung in Kisten im Keller. Noch besser wäre es, wenn die Kiste mit Sand gefüllt ist. Frühkarotten, die gleich zu Beginn der Erntesaison im Juli geerntet werden, sind nicht für die private Lagerung geeignet.
Bis zu 30 Tage sind Karotten bei geeigneter Lagerung zu Hause haltbar, zwei Wochen bleiben sie knackig.
Karotten sind besonders empfindlich auf Ethylen. Äpfel sondern dieses Reifegas ab. Es wirkt auch auf Obst und Gemüse, das in der Nähe liegt. Die Haltbarkeit verkürzt sich dadurch.
Karotten sollte man in Kombination mit Fett essen, wobei schon ein Tropfen Öl genügt. Beta-Carotin und Vitamin A sind fettlöslich und können mit Fett besser vom Körper aufgenommen werden.
Schwarze Stellen an der Karotte sollte man entfernen. Der restliche Teil der Karotte ist uneingeschränkt genießbar.
Das ganze Jahr über sind Karotten aus Österreich erhältlich. Die Bauern ernten von Anfang Juni bis Ende November. Durch die gute Lagerfähigkeit halten Karotten im Lager der Verarbeitungsbetriebe problemlos bis die nächste Erntesaison beginnt.
> Einlagern oder gleich verpacken
* alle außer Frühkarotten
Handelsklassen
In den Regalen des Lebensmitteleinzelhandels findet man üblicherweise nur Karotten der Handelsklasse 1. Diese dürfen laut Definition der Handelsklassen für Obst und Gemüse leichte Form- und Entwicklungsfehler und leichte Farbfehler haben. Die Handelsklassen stehen in der Kritik, weil sie Karotten mit optischen Fehlern, denen sonst nichts fehlt, von der Vermarktung in Klasse 1 ausschließen.
> Ausschüsse entlang der Wertschöpfungskette
> Ressourcenverbrauch aufgrund vermeidbarer Lebensmittelverluste