Österreich versorgt sich nur zu 18 Prozent selbst mit Tomaten, vor allem weil fast alle weiterverarbeiteten Tomaten aus dem Ausland kommen. Zumindest im Bereich der Frischware geht der Anteil österreichischer Tomaten nach oben. In den vergangenen Jahren wurde in einige Millionenprojekte investiert, die in großen Glashäusern Frischtomaten für die Inlandsversorgung produzieren. Die Voraussetzungen für die Kultivierung von Tomaten könnten unterschiedlicher nicht sein. Glashäuser ohne Erde, die über 15 Fußballfelder groß sind, gibt es in Österreich genauso wie Foliengewächshäuser mit einer Fläche von weniger als einem Fußballfeld.
Im Tomatenanbau kann man grundsätzlich zwischen zwei am Markt relevanten Anbauformen unterscheiden. Es gibt den Ganzjahresanbau in Glashäusern mit erdelosen Systemen und den Anbau in Erde von Frühjahr bis Herbst in beheizten oder kalten Foliengewächshäusern. Der Übergang ist allerdings fließend. Der Begriff “Ganzjahreskultur” ist nicht ganz korrekt, da die Betriebe meist im Winter das Glashaus räumen und reinigen. Auch der Anbau in Erde kann in einem Glashaus erfolgen. Bio-Tomaten gibt es nur von Pflanzen, die in Erde wachsen. Vergleicht man die Erntemengen, hat der Freilandanbau im Erwerbsanbau kaum Relevanz.
Die meisten bei uns konsumierten Tomaten werden in den Niederlanden gezüchtet. Sie sind Hybridsorten, also nicht für eine weitere Vermehrung geeignet. Den Samen legt ein eigenes Unternehmen in Torf oder Substrat. Auch die Jungpflanzenproduktion findet für den österreichischen Markt hauptsächlich in den Niederlanden statt. Heimische Jungpflanzenproduzenten gibt es nur wenige. Die meisten Jungpflanzen fahren per LKW direkt aus den Niederlanden nach Österreich, bevor sie hier gesetzt werden.
Tomaten sind das beliebteste Gemüse der Österreicher. Wir versorgen uns nur zu 18 Prozent selbst mit Tomaten, weil in so gut wie allen Tomatenprodukten, zum Beispiel in Ketchup und Sugo, ausländische Früchte stecken. Im Sommer gibt es im Bereich der Frischware eine Überproduktion, weil alle Anbausysteme und die privaten Hausgärten gleichzeitig ernten. Für die Lagerung ist die Tomate nicht geeignet, in der Regel legt sie den Weg von der Pflanze über Erzeugerorganisation und Supermarkt innerhalb von ein bis drei Tagen zurück.