Kren - die Wurzel mit Potential
Als streng regionale Sonderkultur mit weit überregionalem, ja internationalem Ruf, ist der Kren für die ca. 50 Landwirte, welche ihn professionell anbauen, ökonomisch durchaus interessant. “Im Kren ist noch Geld drinnen”, bringt es etwa Kren-Landwirt Josef Fasswald auf den Punkt. Das gilt auch für die drei größeren Verarbeiter, die die Rohware verreiben und/oder als ganze Wurzel auf den Markt bringen. Die meisten der bäuerlichen Produzenten haben sich seit ein paar Jahren zu einer Erzeugerorganisation zusammengeschlossen, um fachlich, organisatorisch und verhandlungstechnisch besser aufgestellt zu sein.
g.g.A.: Disput um den Herkunftsschutz
Steirischer Kren genießt seit 2008 einen, mit einem europäischen Siegel abgesicherten, Herkunftsschutz. Der Verein Steirischer Kren g.g.A. wacht über die Einhaltung desselben. Geschützt ist unstrittig die Herkunft der Krenwurzel. Diese muss jedenfalls in steirischer Erde gewachsen sein. Dies ist mikrobiell feststellbar und wird auch entsprechend stichprobenartig kontrolliert. Strenge Kontrollen betreffen ebenfalls die Warenströme. So soll sichergestellt werden, dass keine fremden Herkünfte sich mit dem Prädikat “steirisch” schmücken. Ob laut der genauen Definition des Herkunftsschutzes, auch die Verarbeitung in der Region, also der Steiermark, erfolgen muss, sei “Auslegungssache”, meint uns gegenüber Martin Kern, Krenbauer und Obmann des Vereins Steirischer Kren g.g.A. Ein Verarbeiter legt dies dahingehend aus, dass er seine steirischen Wurzeln in einem grenznahen Werk in Tschechien verreiben lässt.
> “Steirischer Kren g.g.A.”: Verarbeitung nicht immer in der Steiermark