Bewusstsein vom Beet bis auf den Teller
07.07.2025 / Essen & bewusster Konsum
Richtig essen will gelernt sein. Deshalb sind wir bei Land schafft Leben überzeugt: Lebensmittelwissen, Ernährungsbildung und Konsumkompetenz verdienen genauso einen Platz im Unterricht wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Land schafft Leben-Schulen haben genau dieses Wissen zum Essen in ihren Unterricht aufgenommen – wir begleiten sie bei Projekten und unterstützen sie mit kostenlosen Unterrichtsmaterialien. Eine dieser Schulen ist die HTL Zeltweg. Pädagogin Lisa Stolz erzählt uns im Interview, welches Projekt die Schule vor Kurzem umgesetzt hat, um das Bewusstsein und die Wertschätzung für österreichische Lebensmittel zu stärken.
Land schafft Leben: Seit dem Schuljahr 2024/25 haben wir mit der HTL Zeltweg auch eine HTL unter unseren Land schafft Leben-Schulen. Warum macht ihr mit und setzt den Lebensmittelschwerpunkt um?
Lisa Stolz: Lebensmittelwissen, Ernährungsbildung und Konsumkompetenz sind für uns absolut notwendig, wenn es darum geht, die Eigenverantwortung der nächsten Generation zu fördern. Und als berufsbildende Schule wollen wir nicht nur theoretisches Wissen in den allgemeinbildenden Fächern vermitteln, sondern auch praktisches.
Land schafft Leben: Wie schaut so eine praktische Wissensvermittlung bei euch an der HTL Zeltweg aus?
Lisa Stolz: Wir haben im Rahmen des Ausbildungsbereiches Bautechnik im Werkstätten-Unterricht zwei Hochbeete gebaut. Das Schöne dabei ist ja, dass die Schülerinnen und Schüler sich nicht nur technisch verausgaben können, sondern auch nachhaltiges Gärtnern lernen, ökologische Zusammenhänge erkennen und die Verantwortung für lebendige Prozesse wahrnehmen.
(c) HTL Zeltweg
Land schafft Leben: Kannst du uns kurz vom Prozess erzählen?
Lisa Stolz: Ich durfte dieses Projekt koordinieren, die Betreuung des Aufbaus haben zwei meiner Kollegen übernommen. Die Schülerinnen und Schüler haben die Hochbeete selbst gebaut, mit entsprechendem Schichtmaterial befüllt und natürlich mit Gemüse bepflanzt. Beim Schichtmaterial und auch bei den Gemüsepflanzen wurden wir dankenswerterweise von regionalen Betrieben unterstützt. Die Beete werden von den Schülerinnen und Schülern gemeinsam mit den Lehrpersonen gepflegt und es wurde auch schon fleißig geerntet und gesnackt. Ein Riesenvorteil ist: Die Schülerinnen und Schüler gehen regelmäßiger raus ins Freie, weil sie schauen wollen, ob es schon etwas zu ernten gibt.
Land schafft Leben: Bewusster essen, als sein eigenes Gemüse anzubauen, geht ja fast nicht. Richtig cool, was die Schülerinnen und Schüler bei diesem Projekt lernen dürfen!
Lisa Stolz: Es geht eben nicht nur um den Bauprozess an sich, sondern vor allem auch um das, was danach noch kommt. Wie befülle ich ein Hochbeet? Warum brauche ich verschiedene Schichten? Welches Gemüse kann ich wann anbauen? Was brauchen die Pflanzen, um gut wachsen zu können? Wie sorge ich für eine gute Bodenqualität? Was bedeutet Artenvielfalt? Wann und wie ernte ich das Gemüse und wie kann ich es danach verwenden? Und für die persönlichen Skills bringt das Projekt natürlich auch noch etwas – unter anderem werden das Verantwortungsbewusstsein, der Teamgeist und die Wertschätzung gegenüber Lebensmitteln gefördert.
Wenn du mehr über unsere Land schafft Leben-Schulen erfahren möchtest oder der Meinung bist, dass auch deine Schule den Lebensmittelschwerpunkt umsetzen sollte, dann findest du hier alle wichtigen Informationen.
(c) HTL Zeltweg