Wie sieht die Zukunft der Hahnenküken aus?

10.10.2024

Hahnenküken aus der Eierproduktion werden aktuell entweder verfüttert oder gemästet. Die Früherkennung des Geschlechts im Ei könnte künftig eine entscheidende Rolle spielen. Entsprechende Technologien gibt es bereits.

Über sieben Millionen Legehennen leben in Österreich. Die Hähne der Legerassen jedoch können keine Eier legen. In Österreich sieht eine Branchenlösung drei Wege vor, was mit den männlichen Küken passiert. Sie müssen entweder in sogenannten „Bruderhahn“-Programmen aufgezogen oder als Futterküken, etwa für Zoos, verwendet werden. Die dritte Option ist die sogenannte Geschlechterfrüherkennung, die in Österreich aktuell jedoch nicht umgesetzt wird. Dabei wird das Geschlecht des Kükens bereits im Ei festgestellt. Ist es ein Hahn, wird das Ei gar nicht erst fertig ausgebrütet. Hannes Royer, Gründer von Land schafft Leben, sagt dazu:

„Die österreichische Geflügelbranche geht mit ihrer Branchenlösung einen EU-weit einzigartigen Weg. Trotzdem sollte man sich mit den Möglichkeiten moderner Technologien auseinandersetzen. In anderen Ländern wird sogar schon Künstliche Intelligenz eingesetzt, um das Geschlecht von Küken bereits im Ei zu erkennen. Es bleibt abzuwarten, welchen Weg Österreich einschlagen wird, wenn es um die Hähne unserer Eierproduktion geht.“

Geschlechterfrüherkennung als Zukunftsmodell?

Eine Novelle des Tierschutzgesetzes bewirkte 2022, dass die Küken aus der Eierproduktion nicht mehr grundlos getötet werden dürfen. Davor wurde ein Teil der nicht benötigten männlichen Küken über die Tierkörperverwertung entsorgt. Das betraf beispielsweise 2019 1,5 Millionen Küken. Seit 2022 müssen ausnahmslos alle Küken verfüttert oder aufgezogen werden, darauf hat sich die Branche geeinigt.

Die Geschlechterfrüherkennung wurde damals als dritte Option festgelegt, sobald die Technologie dafür entsprechend gereift ist. Damit könnte man nicht nur frühzeitig die Eier, die männliche Embryonen enthalten, aussortieren. Sie wäre auch eine Chance für die Hühnermast, weil damit unbefruchtete Eier früher erkannt und aussortiert werden können. Diese müssen dann nicht umsonst bebrütet werden, was Kosten und Energie spart. Aus den aussortierten Eiern können zum Beispiel Futtermittel hergestellt werden.

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