Tag der Tomate: unser Lieblingsgemüse im Faktencheck

07.08.2023

Wie sich die künstlich verlängerte Tomatensaison auf die Umwelt auswirkt, warum wir ausgerechnet von Tomaten so viel essen und wie chinesische Tomaten in unser Ketchup kommen: Zum Tag der Tomate am 8. August liefert der Verein Land schafft Leben spannende Fakten rund um unser Lieblingsgemüse.

Haben Tomaten in Österreich das ganze Jahr Saison?

Tomaten sind zwar das ganze Jahr über aus heimischem Anbau verfügbar, Saison haben sie bei uns aber trotzdem nur von etwa Anfang Juni bis Ende November. Die restlichen Monate kommen sie aus dem beheizten und beleuchteten Glashaus, wo ihr Anbau ein Vielfaches mehr an CO2 erzeugt als während der Saison, wenn sie im Freiland oder im Folientunnel angebaut werden können.

Unser Wunsch nach ganzjähriger Verfügbarkeit führt auch dazu, dass Tomaten in den Wintermonaten vermehrt nach Österreich importiert werden. Sie kommen dann aus südlicheren Ländern wie Spanien, wo zwar vielleicht nicht beheizt, dafür aber künstlich bewässert werden muss – schließlich besteht die Tomate zu über 94 Prozent aus Wasser. Das kann in diesen ohnehin niederschlagsarmen Regionen zu Wasserknappheit führen.

Am Beispiel Tomate sieht man also gut, dass nicht nur die Herkunft eines Lebensmittels eine Rolle in Hinblick auf dessen Umweltbilanz spielt, sondern auch, ob es während oder außerhalb der Saison konsumiert wird.

War die Tomate immer schon unser Lieblingsgemüse?

Die Tomate ist das absolute Lieblingsgemüse der Österreicherinnen und Österreicher: Fast 35 Kilogramm verdrückt jede und jeder von uns durchschnittlich pro Jahr. Zum Vergleich: Platz zwei und drei belegen Zwiebeln und Karotten, von denen wir 10,5 beziehungsweise 9,8 Kilogramm essen. Das war nicht immer so. Vor 25 Jahren haben wir noch nicht einmal halb so viele Tomaten gegessen wie heute.

Dass es die Tomate mittlerweile in derart großen Mengen auf unsere Teller schafft, liegt an den vielen verarbeiteten Lebensmitteln, für die Tomaten die Basis bilden, wie etwa Ketchup, Sugo oder Tomatenmark. Das Bundesland, in dem die meisten Tomaten angebaut werden, ist übrigens Wien. Fast 30 Prozent der heimischen Tomatenernte kommt aus der Hauptstadt und ihrer näheren Umgebung.

Kommen die Tomaten in Sugo, Ketchup und Co. aus Österreich?

Die Tomaten in verarbeiteten Produkten kommen nur im Ausnahmefall aus Österreich. Die heimische Produktion reicht dafür nicht aus, außerdem haben unsere Tomaten nicht die für die Verarbeitung gewünschten Eigenschaften. Deshalb kommen die Tomaten für Ketchup, Sugo und Co. aus Ländern, wo sie so gezüchtet werden, dass sie sich besonders gut für die Verarbeitung eignen – zum Beispiel aus China.

Weltweit kommt jedes dritte Kilo Tomaten von hier, das macht China zum größten Tomatenproduzenten. Aus den chinesischen Tomaten wird hauptsächlich Tomatenmark hergestellt, das anschließend per Schiff vorwiegend nach Italien gebracht und dort zu Tomatenprodukten weiterverarbeitet und verkauft wird – unter anderem nach Österreich.

Ersichtlich ist das für die Konsumentinnen und Konsumenten aber in der Regel nicht. Denn: Auf verarbeiteten Produkten muss nicht angegeben werden, woher die darin enthaltenen Rohstoffe stammen. Sofern also im Rahmen einer freiwilligen Kennzeichnung nichts anderes angegeben wird, ist die Chance groß, dass die Tomaten in Sugo, Ketchup und Co. aus China oder anderen Ländern wie Indien, Ägypten oder den USA stammen.

 

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Carmen Brüggler, Kommunikation

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Weiterführende Links für Ihre Recherche: Mehr Infos zu österreichischen Tomaten gibt es hier.

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