Ist Vollkorn besser fürs Klima?
20.03.2024
Kleine Entscheidungen in unserer Ernährung können einen großen Unterschied machen – nicht nur gesundheitlich. Zum Welttag des Mehls beschäftigt sich Land schafft Leben mit dem Grundnahrungsmittel. Mit seiner Vollkorn-Variante tut man nämlich auch dem Klima etwas Gutes.
Mehl ist nicht gleich Mehl: Zwischen Vollkorn- und Weißmehl gibt es einen bedeutenden Unterschied – nicht nur für den Geschmack, sondern auch für das Klima. Beim Vollkornmehl wird fast das ganze Korn vermahlen. Dadurch fließen sämtliche Ressourcen der Produktion direkt in das Lebensmittel. Für das Klima bedeutet das: Vollkornmehl hat einen kleineren ökologischen Fußabdruck als Weißmehl.
Mehlerzeugung und Klima
Beim Vermahlen von Weißmehl wird die Schale des Korns vom Mehlkörper und vom Keimling getrennt. Je nach Type werden dann noch 65 bis 80 Prozent des Korns vermahlen. Bei Vollkornmehl hingegen werden durchschnittlich 98 Prozent des Korns vermahlen (bei Weizen). Damit fließen bei Vollkornmehl also fast alle Produktionsressourcen in die Ernährung. Dadurch verteilt sich die Klimawirkung auf eine größere Mehlmenge als bei Weißmehl. Das wiederum macht den Fußabdruck pro Kilogramm Mehl kleiner.
In der Schale und im Keimling, die bei Vollkornmehl mitvermahlen werden, sind außerdem besonders wertvolle Eiweiße, Fette, Mineralstoffe und Vitamine konzentriert. Deshalb stecken in diesen Teilen des Korns sogar besonders viele Ressourcen. Denn um all diese Nährstoffe bilden zu können, braucht die Pflanze vor allem zu Beginn ihres Wachstums einiges an Dünger, Zeit, Arbeitskraft und mehr.
Reste der Weißmehlproduktion
Aus Klimaperspektive ideal: Das gesamte Korn in Form von Vollkornmehl direkt für die menschliche Ernährung zu nutzen. Auch gesundheitlich hat die Vollkorn-Variante von Mehl Vorteile, denn sie liefert mehr Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe als Weißmehl.
Ist das nicht möglich, verwendet man Kleie und Keimling am besten anderweitig für die menschliche Ernährung. Das ist zwar nicht ganz so klimaeffizient – weil dafür weitere logistische Schritte notwendig sind – aber immer noch eine gute Lösung. Speisekleie kann zum Beispiel wertvolle Ballaststoffe in Müslimischungen oder Backwaren liefern. Der Keimling eignet sich aufgrund seiner vielen Nährstoffe als Zutat für Müslis und Smoothies und wird auch in Speiseölen wie Mais- oder Weizenkeimöl verwendet.