Hamsterkäufe: Warum trotz leerer Regale genug Essen da ist
17.03.2020
Österreich erzeugt mehr Nahrungsmittelenergie als wir in Österreich verbrauchen können. Hamsterkäufe sind trotz Corona-Krise nicht nötig und verleiten zu Verschwendung.
Die österreichische Landwirtschaft stellt der Bevölkerung etwa 3750 Kalorien pro Tag und pro Kopf zur Verfügung. Dieser Wert liegt weit über dem durchschnittlichen Tagesbedarf, welcher bei Frauen bei 2000 und bei Männern bei 2500 Kalorien liegt. Die heimischen bäuerlichen Betriebe geben also mehr her, als wir essen können. Vor allem der Selbstversorgungsgrad an Milch, die als Eiweiß- und Fettquelle dienen kann, ist hoch und liegt in Österreich bei 164 Prozent. Auch bei Fleisch liegt der Selbstversorgungsgrad in Österreich bei 108 Prozent und bei Backweizen bei über 100 Prozent. Was bei den Hamsterkäufen nicht berücksichtigt wird: Bäuerinnen und Bauern produzieren Lebensmittel jeden Tag frisch. So werden Kühe zweimal pro Tag gemolken, Tiere täglich geschlachtet und auch verschiedene pflanzliche Lebensmittel Tag für Tag geerntet. Es besteht also kein Grund für Hamsterkäufe und vor allem das Bunkern frischer Lebensmittel kann dazu führen, dass Lebensmittel verschwendet werden. Hannes Royer, Obmann vom Verein Land schafft Leben ist zuversichtlich:
„Wir sind mit allen Branchen im direkten Austausch. Die Fleischindustrie produziert wie verrückt, Lebensmittel werden rund um die Uhr geerntet, teils verarbeitet und verpackt. Die heimische Landwirtschaft versorgt uns mit genügend Lebensmitteln. Wenn wir also unsere Wocheneinkäufe gut planen und nur das einkaufen, was wir tatsächlich verwenden können, haben wir genug und retten Lebensmittel vor der Tonne.“
Den Hamsterkäufen ein Ende setzen
Bei den Hamsterkäufen gingen viele frische Produkte über das Kassenband, die Einzelne bei sich zuhause horten. Dieses Kaufverhalten führt zu leeren Regalen und zu Verschwendung wertvoller Lebensmittel. Wenn alle Menschen nur das kaufen, was sie verbrauchen können, sind genügend frische Lebensmittel für alle vorhanden. Wer die Möglichkeit hat, kann auch direkt bei den bäuerlichen Betrieben Lebensmittel einkaufen. Das entlastet den Handel und die bäuerlichen Betriebe und damit auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
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Julia Eder, Kommunikation
Land schafft Leben Erzherzog-Johann-Straße 248b,
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Kurzinfo Land schafft Leben
Land schafft Leben ist österreichischen Lebensmitteln auf der Spur. Der unabhängige und unpolitische Verein wurde 2014 in Schladming von Bergbauer Hannes Royer gemeinsam mit seinen langjährigen Weggefährten Maria Fanninger und Mario Hütter gegründet und verfolgt das Ziel, Bewusstsein für in Österreich produzierte Lebensmittel zu schaffen. Land schafft Leben steht Konsumenten und Medienvertretern mit umfassenden Informationen und als erster Ansprechpartner rund um österreichische Lebensmittel zur Verfügung. Über die aufklärende Webseite www.landschafftleben.at, Facebook, WhatsApp, YouTube, Newsletter, Blog, durch Vorträge sowie Medien- und Pressekooperationen bekommen Konsumenten realistische Bilder und objektive Informationen rund um die Produktion heimischer Lebensmittel und deren Wirkung auf unseren Körper. Land schafft Leben greift auf umfangreiches Wissen von Experten aus Landwirtschaft, Wissenschaft und Forschung zurück und zeigt transparent und ohne zu werten den Weg vom Bauern über die Verarbeitung bis hin zum fertigen Produkt. Das 14-köpfige Team gibt hilfreiche Tipps, beleuchtet die österreichischen Lebensmittel auch in Bezug auf Gesundheit und Ernährung und thematisiert zusätzlich brisante Aspekte wie beispielsweise Lebensmittelkennzeichnung, Gentechnik oder Glyphosat. Land schafft Leben wird unterstützt von 61 Förderern, darunter Verarbeiter, Erzeugergemeinschaften und Vertreter des Lebensmittelhandels, sowie von privaten Spendern und gemeinnützig engagierten Personen.