Green Deal: Verantwortung darf nicht Sektor Landwirtschaft allein zugeschoben werden

24.08.2021

Verein Land schafft Leben: Um die Ziele des Green Deals zu erreichen, müssten alle Akteure unseres Lebensmittelsystems in die Pflicht genommen werden.


Produktionsvolumina und Einkommen der heimischen Landwirtschaft sinken, dafür steigen Lebensmittelimporte und Produktionskosten. Dieses Szenario zeichnet die Europäische Kommission in einer kürzlich präsentierten Folgenabschätzung einzelner im Rahmen des Green Deals formulierten Maßnahmen für die Landwirtschaft. Die Studie zeigt deutlich: Wird die Verantwortung für die Umsetzung des Green Deals einem einzelnen Sektor zugeschoben, kann dies eine Reihe negativer Konsequenzen haben. Nur wenn die Verarbeitung, der Handel und die Konsumentinnen und Konsumenten ebenso in die Pflicht genommen werden, könne dies vermieden werden, sagt Hannes Royer, Obmann des Vereins Land schafft Leben:

„Unsere Bäuerinnen und Bauern allein für die nachhaltige Umgestaltung unseres ganzen Lebensmittelsystems verantwortlich zu machen, greift viel zu kurz. Wenn wir wirklich etwas verändern wollen, müssen wir an jedem Rad entlang der Wertschöpfungskette drehen.“

Eigenverantwortung übernehmen

Der Green Deal soll die EU bis 2050 klimaneutral machen. Um dieses Ziel zu erreichen, ohne die landwirtschaftliche Produktion zu schwächen, brauche es vor allem auch eine Änderung des gesellschaftlichen Konsumverhaltens, erklärt Maria Fanninger, Mitbegründerin des Vereins Land schafft Leben:

„Die Verantwortung für den Klimawandel einzelnen Sektoren zuzuschieben, hilft uns nicht weiter. Wir alle sind Teil unseres Lebensmittelsystems. Ändern wir also unsere Produktionsbedingungen, nicht aber unser Konsumverhalten, fördern wir lediglich die Produktion im Ausland, wo weiterhin zu minderen Standards produziert werden darf. Und verfehlen damit auf globaler Ebene auch die Ziele des Green Deals.“


Für Rückfragen oder ein Interview stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!#


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