Erntedank: Was wir heute kaufen, wird morgen geerntet

04.10.2023

Anlässlich Erntedank holt der Verein Land schafft Leben den Wert der heimischen Lebensmittelproduktion vor den Vorhang und betont die Rolle der Konsumentinnen und Konsumenten in Hinblick auf die Versorgungssicherheit.

Der Bedarf der österreichischen Bevölkerung an verschiedenen Lebensmitteln kann zu einem Gutteil mit dem, was auf heimischen Böden wächst, gedeckt werden – zumindest rein theoretisch. Klimatische Veränderungen und Flächenverlust stellen die heimische Landwirtschaft jedoch vor Herausforderungen. So führten Starkwetterereignisse und Trockenperioden in den vergangenen Jahren immer wieder zu Ertragseinbußen. Darüber hinaus erzeugen Landwirtinnen und Landwirte ihre Erträge auf einer immer kleiner werdenden Fläche, da Acker- und Grünland durch Verbauung und Verwaldung als landwirtschaftliche Nutzflächen verloren gehen.

So schrumpfte das heimische Grünland zwischen 2000 und 2020 um 24 Prozent seiner Fläche, während im selben Zeitraum vier Prozent der österreichischen Ackerfläche verloren gingen. Auf der anderen Seite ist der Ertrag pro Fläche jedoch gestiegen – der Landwirtschaft gelingt es also, den Flächenverlust durch eine effizientere Bewirtschaftung zu kompensieren. Was in welchen Mengen auf unseren landwirtschaftlichen Nutzflächen wächst, hänge aber auch von den Konsumentscheidungen jeder und jedes Einzelnen ab, sagt Maria Fanninger vom Verein Land schafft Leben:

„Dass wir uns in Österreich mit so vielen verschieden hochwertigen Lebensmitteln selbst versorgen können, ist nicht selbstverständlich – und wird es immer weniger. Dass unsere Versorgungssicherheit gegeben bleibt, liegt auch in der Verantwortung von uns Konsumentinnen und Konsumenten. Denn: Die heimische Landwirtschaft kann nur so lange Lebensmittel produzieren, wie diese auch nachgefragt werden. Was morgen geerntet wird, hängt also davon ab, was wir uns heute ins Einkaufswagerl legen. Erntedank ist ein guter Anlass, sich über das Privileg unserer heimischen Lebensmittelproduktion bewusst zu werden und auch dementsprechend bewusst ins Regal zu greifen.“

Vielfach hoher Selbstversorgungsgrad

Je nach Lebensmittel übersteigen die heimischen Erzeugungsmengen teilweise sogar die Nachfrage. So verfügt Österreich bei Zwiebeln über einen Selbstversorgungsgrad von 129 Prozent, bei Äpfeln sind es 90 Prozent. Mit Weichweizen und Kartoffeln könnten wir unseren Bedarf zu 85 und 86 Prozent decken. Und sogar Sojaliebhaberinnen und -liebhaber können mittlerweile zu Produkten aus Österreich greifen, denn die Hülsenfrucht erfreut sich bei Ackerbäuerinnen und Ackerbauern zunehmender Beliebtheit. Dieser Umstand mag den immer häufiger auftretenden Hitze- und Trockenperioden geschuldet sein, die von den Landwirtinnen und Landwirten Weitblick bei der Auswahl ihres Saatguts fordern.

 

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