Dem Klimawandel auf der Spur: Land schafft Leben veröffentlicht Hintergrundbericht zu Landwirtschaft und Klimawandel

04.02.2020

Kaum ein Thema wird im Zusammenhang mit der Klimakrise heftiger diskutiert als die Rolle der Landwirtschaft. Sie ist Betroffene und Treiberin des Klimawandels gleichzeitig, doch birgt sie auch ein großes Potenzial: Sie kann im Klimawandel zur Zukunftsgestalterin werden. Der Verein Land schafft Leben hat nun nach langer Recherche den ausführlichen Hintergrundbericht „Landwirtschaft und Klimawandel“ veröffentlicht.

Seit Beginn vergangenen Jahres recherchiert Land schafft Leben zum Thema Landwirtschaft und Klimawandel. Der Verein sammelt Ergebnisse zahlreicher Studien und führt Interviews mit Experten der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien sowie der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt (HBLFA) Raumberg-Gumpenstein. Aktuelle Forschungsergebnisse sind nun in Form eines Hintergrundberichts online gegangen. Auf der Webseite www.landschafftleben.at sind alle Fakten mit anschaulichen Infografiken zu finden. Hannes Royer, Obmann des Vereins Land schafft Leben wird das Thema in Zukunft in Vorträgen für die breite Öffentlichkeit zugänglich machen:

„Das Thema Landwirtschaft geht uns alle etwas an. Sie sichert unsere Ernährung und gestaltet unseren Lebensraum. Daher sollten alle ihre Rolle als Zukunftsgestalterin im Klimawandel kennen.“
 

Die österreichische Landwirtschaft im EU-Durchschnitt

Österreichs Landwirtschaft wird oft als Positivbeispiel im Klimawandel kommuniziert, an dem sich andere EU-Länder orientieren können. Tatsächlich nimmt sie eine zentrale Rolle als Kohlenstoffspeicher ein. Die Böden des Grünlands und der Äcker und auch die Wälder speichern etwa dreimal so viel CO2 wie in der gesamten österreichischen Landwirtschaft ausgestoßen werden. Seit 1990 ist der Ausstoß zudem um 13 Prozent gesunken. Gemessen wird der Ausstoß in CO2-Äquivalenten. Der klimaschädliche Effekt anderer Gase wie zum Beispiel Methan oder Lachgas wird so mit dem von CO2 gleichgesetzt und vergleichbar gemacht.  

Die Rindfleischproduktion, die in der Klimadiskussion stark in der Kritik steht, liegt mit etwa 14 Kilogramm CO2-Äquivalenten unter dem EU-Durchschnitt. Dieser liegt bei zirka 22 Kilogramm. Schweinefleisch liegt ebenfalls mit sechs Kilogramm CO2-Äquivalenten unter dem EU-Durchschnitt von 7,5 Kilogramm. Auch die Geflügelwirtschaft tut sich im EU-Vergleich positiv hervor: Mit 3,5 Kilogramm liegt sie deutlich unter dem EU-Durchschnitt von beinahe fünf Kilogramm. Wenn es um die Klimabilanz von Schweinefleisch geht, spielt vor allem der Sojaimport eine Rolle. Soja ist zu etwa einem Fünftel im Kraftfutter österreichischer Schweine enthalten und wird zu einem großen Teil aus Nord- und Südamerika importiert. Dort geht der Anbau mit Landnutzungsänderungen einher. Vor allem die Abholzung des Regenwaldes steht im Zusammenhang mit dem Klima in der Kritik.
 

„Klima-fit“ durch standortgerechte Landwirtschaft

Standortgerechte Landwirtschaft bedeutet, sich in der Produktion von Lebensmitteln an den regionalen Möglichkeiten zu orientieren und diese bestmöglich zu nutzen. So wird der weite Transport von Tierfutter und auch von Dünger für den Anbau des Tierfutters eingedämmt oder zumindest minimiert. Dadurch sinkt der CO2-Ausstoß und natürliche Kreisläufe werden unterstützt. Das ist ein klimafreundliches Ideal und als Konzept global anwendbar. Österreich bietet gute Voraussetzungen und hat zum Beispiel in der Schweinefleischproduktion bereits Maßnahmen getroffen: Der regionale Anbau von Soja für das Kraftfutter der Schweine rückt stärker in den Fokus. Dies hat bereits zu Rückläufen in den Importen geführt. So sanken die Nettoimporte von Soja im Zeitraum 2003 bis 2018 um zirka 37 Prozent. Für die Zukunft der Landwirtschaft und ihre Rolle im Klimawandel ist jedoch ein Punkt zentral: die Kaufentscheidung im Supermarkt für regionale und „klima-fitte“ Produkte. Mehr Fakten zu Landwirtschaft und Klimawandel sind im Hintergrundbericht auf der Webseite www.landschafftleben.at zu finden.

 

Links:

Pressebilder: https://www.landschafftleben.at/service-aktuelles/meldungen/pressebereich/pressebilder

Land schafft Leben, Landwirtschaft und Klimawandel: https://www.landschafftleben.at/hintergruende/landwirtschaftundklimawandel

 

Für Rückfragen oder ein Interview stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!

 

Julia Eder, Kommunikation

Land schafft Leben

Erzherzog-Johann-Straße 248b, 8970 Schladming

T: +43 3687 24 008-306

julia.eder@landschafftleben.at
 

Kurzinfo Land schafft Leben

Land schafft Leben ist österreichischen Lebensmitteln auf der Spur. Der unabhängige und unpolitische Verein wurde 2014 in Schladming von Bergbauer Hannes Royer gemeinsam mit seinen langjährigen Weggefährten Maria Fanninger und Mario Hütter gegründet und verfolgt das Ziel, Bewusstsein für in Österreich produzierte Lebensmittel zu schaffen. Land schafft Leben steht Konsumenten und Medienvertretern mit umfassenden Informationen und als erster Ansprechpartner rund um österreichische Lebensmittel zur Verfügung. Über die aufklärende Webseite www.landschafftleben.at, Facebook, WhatsApp, YouTube, Newsletter, Blog, durch Vorträge sowie Medien- und Pressekooperationen bekommen Konsumenten realistische Bilder und objektive Informationen rund um die Produktion heimischer Lebensmittel und deren Wirkung auf unseren Körper. Land schafft Leben greift auf umfangreiches Wissen von Experten aus Landwirtschaft, Wissenschaft und Forschung zurück und zeigt transparent und ohne zu werten den Weg vom Bauern über die Verarbeitung bis hin zum fertigen Produkt. Das 14-köpfige Team gibt hilfreiche Tipps, beleuchtet die österreichischen Lebensmittel auch in Bezug auf Gesundheit und Ernährung und thematisiert zusätzlich brisante Aspekte wie beispielsweise Lebensmittelkennzeichnung, Gentechnik oder Glyphosat. Land schafft Leben wird unterstützt von 61 Förderern, darunter Verarbeiter, Erzeugergemeinschaften und Vertreter des Lebensmittelhandels, sowie von privaten Spendern und gemeinnützig engagierten Personen.

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