Auch Gastronomie ist auf Herkunftskennzeichnung angewiesen

16.02.2022

Verein Land schafft Leben: Gastronomie untergräbt touristisches Potenzial Österreichs, indem sie sich gegen eine Pflicht zur Herkunftskennzeichnung ausspricht.

„Dass sich die Gastronomie so vehement gegen eine Kennzeichnungspflicht wehrt, ist für mich vollkommen unverständlich“, kommentiert Hannes Royer, Obmann des Vereins Land schafft Leben, die jüngsten Aussagen des WKÖ-Fachgruppenobmanns der Gastronomie im Rahmen der Debatte um die Herkunftskennzeichnungspflicht im Außer-Haus-Verzehr. „Almen, Weingärten, Skipisten: Der heimische Tourismus – und mit diesem ein Gutteil der Gastronomie – lebt davon, dass sich die Bäuerinnen und Bauern um unsere Kulturlandschaft kümmern. Wenn ein Hüttenwirt dann lieber billige Importware als heimische Lebensmittel auf die Teller seiner Gäste legt, untergräbt er das touristische Potenzial Österreichs und schadet sich damit langfristig gesehen selbst. Es ist dringend an der Zeit, dass sich auch jene Gastronominnen und Gastronomen zu Regionalität bekennen, die sich bislang nur deren Werbewert zunutze gemacht haben.“

Keine Wahlmöglichkeit für Konsumentinnen und Konsumenten

Vier Millionen Essen werden jeden Tag von den österreichischen Außer-Haus-Verpflegungsbetrieben produziert. Zu diesen zählt die Gemeinschaftsverpflegung, also etwa Kantinen von Unternehmen oder Schulen, ebenso wie Gastronomiebetriebe. In Anbetracht der Menge an Lebensmitteln, die jeden Tag in Kantinen und Lokalen über den Tresen gehen, könnten diese nicht von der Herkunftskennzeichnungspflicht ausgenommen werden, sagt Hannes Royer:

„Wir sprechen über Tierwohl und im Wirtshaus kommt das Rindersteak aus Polen auf den Teller. Wir sprechen vom Klimawandel und als Beilage gibt es ‚Frühkartoffeln‘ aus Ägypten. Und obendrauf haben die Konsumentinnen und Konsumenten noch nicht einmal eine Wahlmöglichkeit, weil all das nicht ausgewiesen werden muss. Es ist daher dringend an der Zeit, dass endlich Transparenz über die Herkunft unserer Lebensmittel herrscht – und zwar entlang der gesamten Wertschöpfungskette.“


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