Corona macht's möglich: Frauen zurück an den Herd!

19.03.2020

Hab ich deine Aufmerksamkeit? Gut. Warte noch kurz mit den faulen Tomaten! Nein, nein, ich nehm das nicht zurück. Ich ergänze bloß: Und ihr Männer auch! Kinder, Jugendliche – alle! Ein Blog aus dem Jahr 2016 neu aufgelegt...

Wir dürfen wieder kochen lernen! 

Über’s Kochen kommt die Lust am Lebensmittel. Über die Lust-Schiene hat es das Bewusstsein leichter. Es ist der meines Erachtens entscheidende Unterschied zwischen dem unattraktiven moralischen Imperativ und der lustvollen, beglückenden Erfahrung. Was meine ich damit: „Ernähr dich gesund! Fastfood ist unmoralisch! Es killt unser Klima und macht dich dick!“ – ist alles unbestreitbar richtig, hat aber mittel- und langfristig keine Chance gegen die Werbung und ihre Bilder, die unbewusst Glückshormone freisetzen, während die Moralpredigt das genaue Gegenteil bewirkt. Glückshormonen komm ich am besten mit stärkeren Glückshormonen bei! Zum Beispiel mit der Erfahrung, dass Kochen richtig, richtig Spaß machen kann und am Ende etwas raus kommt dabei, das tausendmal besser schmeckt als die trostlose Tiefkühlpizza. Außerdem sind Tiefkühlpizzen und andere Convenience-Produkte die ersten, die ausverkauft sind in der Krise, wie man jetzt sieht. Weil Hamster nicht kochen können.

Kinder beim Backen und Kochen - ein Bild von Gestern oder Morgen? Ein schönes Krisen-Bewältigungsbild für die Zukunft!

 

Jamie Oliver ist ein Entertainer und ein passabler Koch.

Vielleicht sogar ein guter. Das ist nicht wichtig. Jamie Oliver aber ist erfüllt von einer schönen Leidenschaft. Er hat missionarischen Eifer darin entwickelt, Eltern und Kindern Lebensmittel wieder näher zu bringen übers Kochen. Er führt einen lustvollen Feldzug gegen Fettleibigkeit und ihre Ursachen, als da sind: Zu-viel-Junkfood, Zucker, Zusatzstoffe. Seine Verbündeten: frische Lebensmittel und erfrischender Schmäh. Damit „lockt“ er, der gute Rattenfänger, die Kinder in die Küche. Seine Bewegung die „Food Revolution“ zieht international Kreise und ist mittlerweile auch in Österreich angekommen: 

Neben dem Food Revolution Day und den damit verbundenen Aktionen war unlängst auch eine verwandte Initiative medial präsent: „Essen“ als Unterrichtsfach an ausgesuchten Wiener Schulen. 

Die Küche, der Herd, das Feuer als der kulturelle und soziale Mittelpunkt seit Menschengedenken droht in Vergessenheit zu geraten. Wann, wenn nicht jetzt, wo zusammenrücken angesagt ist, wird sich unser soziales Leben wieder um den Herd scharen!

 

Wenn man sieht, wie Volksschüler im wahrsten Sinne des Wortes Äpfel mit Birnen verwechseln, es mal mit „Kartoffeln?“ probieren, wenn ihnen jemand Tomaten vor die Nase hält und fragt, was das wohl sei, dann könnte einem schon schlecht werden. Weshalb wir von Land schafft Leben gerade in den Bereich Bildung unser ganzes Herzblut reinlegen und Überzeugungsarbeit leisten. Schlecht werden ist natürlich nirgendwo eine gute Option! Gut werden kann das alles freilich nur dann, wenn die Küche, der Herd, das Feuer als der kulturelle und soziale Mittelpunkt von uns modernen Menschen wieder entdeckt wird, der er seit Menschengedenken gewesen war, als der er aber in unseren Tagen in Vergessenheit zu geraten droht. Wann, wenn nicht jetzt, wo zusammenrücken angesagt ist, wird sich unser soziales Leben wieder um den Herd scharen!

Tags