Chefinnensache: Gastro in Frauenhand

05.06.2025 / Landwirtschaft & Lebensmittelproduktion

Chefinnensache: Gastro in Frauenhand

„Ich möchte gerne mit dem Chef sprechen!“ – mit dieser Aussage sind viele Gastronominnen nach wie vor konfrontiert, selbst wenn offensichtlich sie die treibende Kraft im Betrieb sind. Wenn es um Führung, Verantwortung und öffentliche Sichtbarkeit geht, wird immer noch oft nach einem Mann gesucht. Warum ist das so? Und (wie) ändert sich das gerade?

 

Die öffentliche Wahrnehmung

Wenngleich Frauen in Sachen Michelin-Sternen oder Hauben in Österreich noch wenig vertreten sind – Initiativen wie Female Chefs von Karin Stöttinger zeigen klar: Es gibt sie längst, die Frauen an der Spitze. Sie sind Unternehmerinnen, Köchinnen, Gastgeberinnen – aber vor allem: Macherinnen. Oft wirken sie allerdings im Hintergrund als informelle Chefinnen. Sie schupfen zwar den ganzen Laden, stehen aber trotzdem nicht im Rampenlicht.

 

Kompetenz ist da – jetzt braucht’s Raum und Akzeptanz
„Als Frau kommst du in einen männerdominierten Raum – und musst erstmal deine Kompetenz behaupten“, sagt Maria Fanninger im Podcast mit den Unterwirtinnen. Genau hier braucht es zwei Dinge: Erstens den Mut von Frauen, sich den Raum zu nehmen, den ihre Kompetenz verlangt. Und zweitens ein gesellschaftliches Umdenken: hin zur Selbstverständlichkeit, dass Frauen jede berufliche Position ausfüllen können – auch jene der Chefin.

 

Sichtbarkeit verändert alles
Denn „nur wer sichtbar ist, wird auch wahrgenommen“, davon ist Katrin Steindl vom Unterwirt überzeugt. An Ambition, Mut und Haltung mangelt es bei Frauen in Führungspositionen selten. Ihre Schwester Sabrina etwa hat schon in der Volksschule verlautbart: „Ich werde Chefin“ – und das ist sie heute.

Bei der Thematik geht es weder darum, dass Frauen wie Männer agieren, noch dass sie Männer verdrängen. Sondern dass neben den männlichen auch die weiblichen Perspektiven Raum bekommen und damit andere Inhalte, andere Tonlagen und andere Zugänge.


Einen Beitrag leisten

Es ist eigentlich ganz einfach: Einen Moment innehalten und sich selbst fragen, in welchen Mustern gedacht wird. Erwarte ich unbewusst einen männlichen Chef? Wenn ja, warum? Weil es so gelernt, oft gesehen und selten hinterfragt wurde? Genau hier kann Veränderung beginnen – indem wir unseren eigenen Blick überprüfen und öffnen. Für neue Bilder, andere Rollen und echte Vielfalt an der Spitze.

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